Renaturieren
Nachdem akute Abwasserprobleme in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend bereinigt wurden wird um so deutlicher, wie arm der Lebensraum Gewässer durch vielerlei Einflüsse in seiner Struktur geworden ist.
An vielen Stellen wird daher versucht, die Vielfalt an standorttypischen Pflanzen und Tieren wieder zu gewinnen. Das muss man aber richtig machen - guter Wille allein reicht nicht aus.
Der ASV Harburg-Wilhelmsburg kooperiert mit der Fischereigenossenschaft, dem Unterhaltungsverband, sowie den Genehmigungsbehörden im Landkreis bzw. dem Bezirksamt Harburg. An der Seeve wurden seit 2010 Kies- (16-32 mm) und Geröllschüttungen an der Hörstener Brücke, unterhalb des Rangierbahnhofs Maschen sowie die Seeveströmung lenkende Seiteneinengungen oberhalb des Rangierbahnhofs, oberhalb der BAB-Brücke Hamburg-Hannover, oberhalb der Brücke bei ROWA und unterhalb der Sauna Ramelsloh eingebaut.
Die Finanzierung startete nach einem Vortrag über Notwendigkeit der Seeve-Verbesserung durch die Fischereigenossenschaft und setzt sich fort, den Einbau übernahm der Unterhaltungsverband. Die Edmund Siemers-Stiftung finanzierte 2 weitere Lkw Kies, die im Bereich der BAB-Brücke Jehrden eingebracht wurden.
Auf diese Weise entstehen zunehmend funktionsfähigere Laich- und Aufwuchsstrecken für die Seeve-Salmoniden, für die FFH-Arten der Neunaugen sowie Lebensraum für standorttypische Wirbellose. Den Gewässerfachmann und den Fliegenfischer begeistern die zunehmenden Arten- und Individuenzahlen der Eintags-, Köcher- und Steinfliegen.
Diese Verbesserungen werden nach und nach in der gesamten Pachtstrecke fortgeführt, 2013 wurden Strömungslenker aus Kies (8-64 mm) bachab von ROWA und in der gemeinsam mit dem FV Meckelfeld-Glüsingen beangelten Maschener Strecke vom Unterhaltungsverband eingebaut. Ab 2019 gab es mehrere umfangreichere Umstrukturierungen im Bereich Karoxborstel, bei der ROWA und in der Seeve zwischen Hittfeld und Maschen. Insgesamt wurden in diese Abschnitte etwa 1500 Tonnen Lesesteine, 500 Tonnen Kies und reichlich Totholz eingebracht.
Weitere Maßnahmen sind in Planung und bereits beantragt.
Ein weiterer, bisher vernachlässigter Punkt ist das Wiedergewinnen rechtlich garantierter Gewässerrandstreifen. Hierzu sind erste Schritte eingeleitet. Leider hat sich das Land Niedersachsen in den vergangenen Jahren bei der Kontrolle und Erfüllung gesetzlicher Auflagen nicht gerade hervorgetan.
Bei solcherlei Gewässerbedrängungen sind wir Angler aufgerufen, die zuständigen Behörden wie Landkreise oder Agrarverwaltungen über Missstände zu informieren.
Hier noch ein Beispiel querab unserer Este-Pachtung - Renaturierung an der Goldbek:
Seit dem Herbst 2002 wird mit viel ehrenamtlichen Einsatz unter Federführung von Kalle Bahns und der Angler- und Naturschutzgemeinschaft Nordniedersachsen e.V. die Goldbek, ein Zufluss der Este, renaturiert.
Auch Mitglieder des ASV Harburg-Wilhelmsburg sind immer mal wieder bei Arbeitseinsätzen dabei.